3.3 PC und Laptop | Handy und Smartphone

Grundsätzliches zu Accounts/Konten: Nahezu unabhängig davon, was Menschen in der virtuellen Realität tun möchten, für fast alles wird ein Account oder Konto benötigt. Klassiker sind das "Google-Konto" und die "AppleID", mit welchen die Nutzung ihrer Hardware und Software möglich wird. Insbesondere Smartphones sind davon betroffen, wenn keine alternativen Betriebssysteme zu Android oder iOS genutzt werden. Für alle Accounts bzw. Konten müssen i.d.R. einige persönlichen Daten, wie Vor- und Nachname, Geburtstdatum und Kontaktmöglichkeiten, wie Email, Postadresse oder Handynummer angegeben werden. Diese Daten lagern dann bei dem jeweiligen Unternehmen, dessen Datenschutzbestimmungen- und AGB's zuvor zugestimmt werden mussten. Die meisten Menschen gehen davon, dass die Unternehmen, die ihre Daten erhoben haben mit diesen keinen Missbrauch vornehmen - sehr häufig, da die Datenschutzbestimmungen und AGB's nicht gelesen wurden (zugegeben, diese sind auch immer unendlich lang und schwer zu verstehen). In den jeweiligen Bestimmungen ist aber geregelt, welchen Zugang das jeweilige Unternehmen zu den erhobenen, persönlichen Daten haben darf, wie, wofür und in welchem Umfang es sie nutzen darf und ob diese an Dritte weitergegeben werden dürfen. Viele Menschen stimmen also einem ungewissen Umgang mit ihrer Identität einfach zu ohne sich der Konsequenzen für ihre Privatsphäre bewusst zu werden/sein. Bei nahezu allen Unternehmen, welche einen Service kostenlos anbieten (Emailprovider z.B.) ist die faktische Gegenleistung die Preisgabe der persönlichen Daten, welche aus einem kommerziellen Interesse heraus verarbeitet, analysiert und genutzt werden, z.B. für personalisierte eigene Werbung oder für den Verkauf an andere Untehmen, welche dann z.B. durch SPAM in Erscheinung treten.

Einen Account erstellen

Zum Teil wird in Foren empfohlen sogenannte "Fake-Accounts" zu erstellen. Hierzu muss gewusst werden, dass es datenschutztechnisch nur dann sinnvoll ist einen anonymen Account (egal von was) anzulegen, wenn dieser ausschließlich mit Anonymisierungsdiensten verwendet wird - ansonsten kann sich die Mühe gespart werden, da im Nachhinein Verknüpfungen stattfinden können. Zudem kann es bei einigen Anbieter_innen zu juristisch betrachtet negativen Konsequenzen führen, da oftmals die Angabe von falschen Daten untersagt ist. Was hingegen sinnvoll ist, ist das Anlegen von Alias-Identitäten/"Nickname", z.B. in Foren sowie die gezielte Modifikation der "Privatsphäre/Datenschutz-Einstellungen" sofern möglich. Diese Maßnahmen bietet jedenfalls nach Außen gegenüber anderen Nutzerinnen einen minimalen Persönlichkeitsschutz (sofern diese nicht über spezifische Fähigkeiten zum Daten sammeln verfügen). Allerdings sollte auch hierbei daran gedacht werden in zwei verschiedenen Foren o.ä. nicht den gleichen Alias zu verwenden, sonst wird es auch für Außenstehende, die in der Lage sind Suchmaschinen zu verwenden zu einfach. Außerdem sollte dabei im Bewusstsein bleiben, dass der*die jeweilige Anbieter*in des Dienstes über die realen Daten verfügt und diese oftmals im eigenen Interesse verwendet oder auch preisgibt (s. vorheriges Beispiel zur Datenverknüpfung). Merke also - Anonymisiert bleibt keine_r: IP-Adresse, MAC-Adresse, Bewegungsprofile durch Standortdaten (GPS, WLAN etc.), Surf-Profile und alles, was den jeweiligen Anwendungen (Apps etc.) bei der Installation erlaubt wird, erzeugen in der Summe ein sehr konkretes Bild der Einzelperson für z.b. Institutionen, die es darauf anlegen Informationen über eine Person zu sammeln. Wer also nicht möchte, dass Dienste, wie Google und co. Daten über deine Person erlangen hat keine andere Wahl, außer auf diese Dienste zu verzichten ODER IMMER KONSEQUENT Maßnahmen zur Anonymisierung zu treffen.