3 Ergänzung: „Umdenken tut Not!"

(Leisenheimer, abgerufen 2017)

Wie die vorangegangenen Ausführungen zeigen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung von Tafelbildern. Die Art der Gestaltung richtet sich neben einer möglichst eingängigen visuellen Veranschaulichung auch nach ihrer jeweiligen Funktion. In Kapitel 2.2 wurde bereits veranschaulicht, dass die Tafel nicht nur zum An- und Abschreiben dient. In Kapitel 2.5 wurde erwähnt, dass Tafelbilder auch die Funktion der Aktivierung von Schüler*innen haben können. Und in mehreren Beispielen ging es um interaktive Tafelbilder, bei denen die Schüler*innen durch einen Dialog mit in die konkrete Ausarbeitung einbezogen werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, die Schüler*innen durch Frontalunterricht mit statischen Tafelbildern zu konfrontieren. Hier soll es nicht hauptsächlich um verschiedene Unterrichtsarten gehen. Dennoch resultieren Tafelbilder aus den jeweiligen Arten von Unterricht. Ob ein Tafelbild gut ist, hängt nicht nur davon ab, dass es gestalterisch ansprechend gestaltet ist. Denn wer durch das Tafelbild angesprochen werden soll, sind die Schüler*innen. Hierfür bedarf es der größtmöglichen Aufmerksamkeit. Diese zu erlangen ist einfacher, wenn die Schüler*innen durch die Art des Unterrichtes in die Gestaltung der Tafelbilder auf die ein oder andere Weise mit einbezogen werden. Deshalb schließe ich diese Konzeptionierung mit einem Zitat von Gerhard Leisenheimer:

Zitat: "Das Tafelbild des Lehrers erfüllt in gewisser Weise den Wunsch nach Objektivität. Wird es dann von den Schülern noch sorgfältig in das Hausheft übertragen, so ist für Eltern, Schüler, Kollegen und Schulleitung ein sichtbarer Nachweis für die Produktivität und Effizienz des Unterrichts vorhanden. Die Frage ist nur, ob die Schüler/innen durch die rezeptive Übernahme des Lehrer-Tafelbildes wirklich erfolgreich 'begreifen'? Zweifel sind angebracht! Denn das Begreifen des Lernstoffs verlangt - gerade in der Hauptschule -, dass die Schüler/innen das Lernmaterial möglichst eigenständig/eigenhändig organisieren, skizzieren und Beziehungen entdecken, die sich auf diesem aktiven Weg besser einprägen. In einem lehrerzentrierten Unterricht ist diese Kompetenz auf Schülerseite natürlich schwerlich zu erreichen. Denn das '... diktierte und reproduzierte Tafelbild vermittelt im besten Wissen und erfordert lediglich eine mechanische Gedächtnisleistung'" (vgl. Dörr, M: Tafelbilder. In: Pandel, H.J./ Schneider, G.(1985) (Hg.): Medien im Geschichtsunterricht. Düsseldorf, S. 187)

(Gerhard Leisenheimer, Rektor der Hauptschule Ransbach-Baumbach, Fachlehrer für Sozialkunde, Herrenhahnweg 26, 56410 Montabaur, Quelle: http://www.sowi-online.de/praxis/methode/schueler_entwickeln_eigene_tafelbilder_einfuehrung_technik_strukturierens.html, abgerufen am 7.2.2017)

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